Schloss Esterházy

Öffnungszeiten

Dienstag - Freitag ausschließlich im Rahmen einer Winterführung
Samstag - Sonntag und feiertags 10.00 bis 17.00 Uhr geöffnet

Öffnungszeiten

Burg Forchtenstein

Öffnungszeiten

Dienstag-Sonntag sowie feiertags 10.00-16.00 Uhr im Rahmen der Winterburgführung.
Führungszeiten werktags 11.00 und 13.00 Uhr, Sa/So/Feiertag zusätzlich 15.00 Uhr.

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Schloss Lackenbach

Öffnungszeiten

Donnerstag bis Sonntag sowie feiertags von 10.00 – 16.00 Uhr geöffnet

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Steinbruch St.Margarethen

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Gruppenbuchungen auf Anfrage möglich

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„Nur nicht den Kopf verlieren! – Fürst Paul I. Esterházys furchtlose Heldinnen“

Neue Ausstellung auf Burg Forchtenstein ab 29.03.2025

Bilder erzählen Geschichten – sie sind visuelle Zeugnisse von Ereignissen, Personen und Schicksalen. In dieser neuen, von Florian Bayer und Margit Kopp kuratierten Ausstellung auf Burg Forchtenstein stehen Gemälde im Fokus, die starke Frauen darstellen, die durch Mut und „List“ ihre männlichen Widersacher bezwangen. Diese Bildmotive gehörten vor rund 350 Jahren zum Bildprogramm von Fürst Paul I. Esterházy im Schloss Eisenstadt und auf Burg Forchtenstein.

Besonders die biblische Judith, die den Kopf des Feldherrn Holofernes präsentiert, nahm eine zentrale Rolle unter den einst in den Räumlichkeiten befindlichen Gemälden ein. Ebenso waren Jaël, die ihren Gegner mit einem gezielten Stich eines Zeltpflocks in die Schläfe tötete, sowie Salome mit dem Haupt Johannes des Täufers als Bildsujet in den Esterházy-Residenzen vertreten. Neben diesen Heldinnen tauchen auch mythologische Protagonistinnen auf, wie es die Übergabe des abgeschlagenen Kopfes des allsehenden Argus durch Merkur an Juno auf einem kleinen Gemälde zeigt.

Die häufigen Judith-Darstellungen stehen in engem Zusammenhang mit der persönlichen Lebensgeschichte von Fürst Paul I. Esterházy. Geprägt durch seine Erziehung bei den Jesuiten und seiner Rolle der Heldin in deren Schultheater, sah er in ihr ein Symbol für den gerechten Kampf gegen den Feind – sei es im Krieg oder im Glauben. Die Bildsprache seiner Gemälde und seine Identifikation mit der alttestamentarischen Judith verband sich mit seiner Rolle als Verteidiger Ungarns gegen die Osmanen und als Verehrer der Jungfrau Maria. Die Heldin galt als „Präfiguration Mariens“, die auch im Theaterstück als solche angelegt war.

Doch nicht nur religiöse und mythologische Bezüge spielten im Bildprogramm Esterházys eine Rolle. Die Gemälde mit abgeschlagenen Köpfen spiegelten und thematisierten in gewisser Weise auch seine Erlebnisse und Prägungen im engsten Familienumfeld. Sie erinnerten an den Kampf Esterházys, Ungarns und Habsburgs um Souveränität gegen die nach Westen drängenden Osmanen. Glaube und Politik waren in Europa und so auch in der Person des Fürsten eng miteinander verwoben. Der Katholizismus, die intensive Auseinandersetzung mit biblischen und mythologischen Protagonistinnen sowie die Verteidigung des Abendlandes gegen die Osmanen prägten das Denken und Handeln des Fürsten. Diese Hintergründe sind essenziell für das Verständnis seines Bildprogramms.

Unter den Exponaten der Ausstellung werden neben den Darstellungen biblischer und antiker Heldinnen zur Thematik des abgeschlagenen Hauptes auch sehr persönliche Bildnisse mit entsprechendem Sujet präsentiert. So die Porträts von Paul I. sowie von dessen ersten Ehefrau Ursula als alttestamentarische Heldin Judith. Eine herausragende Darstellung der Bezwingerin des Holofernes aus dem künstlerischen Umfeld von Lucas Cranach setzt einen weiteren besonderen Akzent. Ebenso ist eine Salome nach Tizian aus der Kunstkammer Esterházys Teil der Gemäldesammlung an starken Frauen, die von der kunstsinnigen Auseinandersetzung des Fürsten mit religiösen, politischen und persönlichen Themen zeugt.

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