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Steinbruch St.Margarethen

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Standeslegitimation: Das Aufblühen

Paul, der erste Fürst Esterházy, ging als Stifter und Sammler in die Geschichte ein.

Fürst Paul I.

Nikolaus’ Sohn, Paul Fürst Esterházy (1635 bis 1713), konnte als Chef des Hauses die materiellen und politischen Voraussetzungen nutzen und besonders die Kunstsammlungen vermehren. Paul, ab 1687 der erste Fürst Esterházy, konsolidierte den Besitz und ging als Stifter unzähliger Kirchen-, Kloster-, Altar- und Heiligenstandbilder in die Baugeschichte des beginnenden ungarischen Barock ein.

Fürst Paul vermehrte nicht nur die väterliche Bibliothek mit wertvollen Drucken aus allen Wissensgebieten und fast allen europäischen Ländern, sondern sammelte mit seinen „imagines pretiosae“ Gemälde der zeitgenössischen italienischen, niederländischen und deutschen Schulen und legte damit den Grundstein der Esterházy-Gemäldesammlung.

Paul, der als dilettierender „uomo universale“ nicht nur alchimistische und astronomische Studien betrieb, komponierte, malte, dichtete, Marianische Predigten schrieb, sondern auch als begnadeter Tänzer ungarischer Volkstänze hervorstach, legte eine bis heute auf Burg Forchtenstein bestehende Esterházy-Ahnengalerie an.

Diese zeigt in fast 400 barocken Portraits die Ahnen der Esterházy, die den Anspruch der eigentlich jungen Familie als ungarische Magnatendynastie legitimieren sollten. Dass Paul fast alle Würdenträger des pannonischen Raumes und gleich noch den biblischen Adam, Noah, Hunnenkönig Attila und Graf Dracula für seine Genealogie vereinnahmte, ist Randnotiz barocker Geschichtsschreibung.

Hinter dicken Mauern und mit komplizierten Sperrmechanismen verschlossen, richtete Fürst Paul ab 1692 im Herzen der Burg Forchtenstein eine Schatzkammer ein, die einzige am Originalstandort erhaltende barocke Kunstkammer Europas.

Fürstungsurkunde

Sie spiegelt eine sehr späte Erscheinung der humanistischen Sammlungsidee wider, die mittels des Mikrokosmos - Kunstkammer - den Makrokosmos - Welt - abbilden und veranschaulichen sollte. In Größe, Anlage und Ausstattung konnte sich die Schatzkammer der Esterházy mit den Kunst- und Wunderkabinetten der Fürstenhöfe in Deutschland durchaus messen.

Mit dem weitgehend erhaltenen Bestand an Einrichtungs- und Ausstattungsstücken ist die Schatzkammer ein europäisches Unikat und bildet das „fürstliche Universum“ eines aufsteigenden Adelsgeschlechtes in Mitteleuropa zwischen Sammelleidenschaft, Gelehrsamkeit und Standesrepräsentation.

Unter den reichen Beständen an Gegenständen aus Flora und Fauna, Ethnographie, Kunst und Wissenschaft aus aller Welt stechen die wertvollen Augsburger Automaten und Uhren, die unzähligen Drechselkunststücke aus Elfenbein, Kuriositäten, Familienerinnerungsstücke und die Beutestücke aus den Türkenkriegen hervor.

Glanzstück war und ist die Sammlung von Silbermöbeln, die heute zu den größten ihrer Art in Europa zählt.

Ab 1713 diente die Burg nicht mehr als Wohnort und wurde in erster Linie Ort der sicheren Verwahrung der Zeughaus- und Waffensammlungen der Esterházyschen Truppen. Neben der fürstlichen Leibgarde von 300 Mann galt es in Kriegszeiten aufgrund des Stellenwertes der Esterházy als Reichsfürsten Regimenter aufzustellen.

Neben den Musketen, Kürassen und Sturmhauben des Dreißigjährigen Krieges, den Uniformen und Beutestücken aus den Kriegen Österreichs gegen Preußen und den Napoleonischen Kriegen sind besonders prachtvolle Jagdwaffen und –geräte der Esterházy erwähnenswert.

Die heutigen Waffensammlungen bilden die fast 300-jährige Militärtradition ab und sind die größte private Waffensammlung in Europa.

Das herrschaftliche Wirtschaftsarchiv auf Forchtenstein, das mit seinen mehr als 12 Kilometern Aktenmaterial die große wirtschaftliche Bedeutung der Familie auf den Besitzungen in Österreich, Ungarn und der heutigen Slowakei und Ukraine zeigt, geht auf das frühe 17. Jahrhundert zurück und füllt heute 25 bis an die Decke mit Akten gefüllte Räume der Burg.