Fürst Paul III. Anton
Fürst Paul III. Anton war mit großen sozialen Umwälzungen konfrontiert. Er erlebte den Niedergang des feudalen Zeitalters, das Aufkommen sozialer, wirtschaftlicher und nicht zuletzt nationaler Probleme, die 1848 ihren Höhepunkt fanden.
Er war bereits 47 Jahre alt, als er im Jahr 1833 zum Majoratsherrn des Hauses Esterházy wurde und hatte bereits eine eindrucksvolle diplomatische Karriere hinter sich. Als kaiserlich-königlicher Kämmerer pflegte er Kontakt mit einflussreichen Persönlichkeiten wie Fürst Metternich oder auch Fürst Schwarzenberg. Paul III. Anton diente als Botschafter in Italien und in Großbritannien, wodurch ihm auch die internationale Diplomatie nicht verschlossen blieb. Als er 1833 das Majorat antrat, blieb er dennoch bis 1842 Gesandter in England.
Das Revolutionsjahr 1848 stellte den Fürsten vor eine große Herausforderung. Einerseits wollte er den nationalen ungarischen Interessen nicht zuwider handeln, andererseits die Loyalität den Habsburgern gegenüber nicht verletzen. Er war kurze Zeit als »Ungarischer Minister am kaiserlichen Hoflager« tätig, trat aber in Folge des antihabsburgischen Kurses, der unter Ministerpräsident Batthyány eingeschlagen wurde, zurück. Die Auswirkungen der Ereignisse von 1848 - Grundablöse und Aufhebung der Robot- und Zehentverpflichtungen - betrafen natürlich auch die Besitzungen der Familie Esterházy. 1866 starb Paul III. Anton in Regensburg.