06.07.2023
Wild im Bild
Jeder kennt sie und besonders zur Sommerzeit sieht man sie immer häufiger durch die Luft gleiten: die Schwalben. PANNATURA hat die bedrohten Vögel heuer in den Mittelpunkt des Livestreams „Wild im Bild“ gerückt. In den letzten Jahren waren bereits die größten Greifvögel Europas, die Seeadler, sowie
Uhus und Bewohner einer Biodiversitätsfläche - wie Rehwild, Fasane, Feldhasen und anderes Niederwild - die Stars der Streams.
Die Mehlschwalbe wurde erst 2022 zum „Vogel des Jahres“ gekürt – und das nicht umsonst: Mehl- sowie Rauchschwalben und weitere verwandte Arten haben in den letzten 25 Jahren immer mehr an Bestand verloren. Dies ist mehreren Faktoren geschuldet. Da Schwalben Kulturland und Städte mit Gewässernähe als Lebensräume nutzen und auf feuchte, lehmige Böden angewiesen sind, um Nistmaterial zu finden, macht den Vögeln die zunehmende Trockenheit der letzten Jahrzehnte immer mehr zu schaffen. Es wird durch die Klimaerwärmung und die zunehmende Bodenversiegelung nicht nur schwierig, geeignetes Baumaterial für die Nester zu finden, auch die Plätze für den Nestbau werden immer unpassender. Schwalben nutzen häufig Spalten und Ecken an Gebäuden oder Hausmauern für ihre Nester. Moderne Gebäude werden jedoch zunehmend hygienischer und gepflegter, allfällige Sanierungen beinhalten unter anderem das Entfernen von Schwalbennestern. Hinzu kommt, dass das Klima ebenfalls dazu führt, dass viele Insektenarten und somit die Nahrungsquellen der Schwalben dezimiert werden.
Durch diese erschwerten Bedingungen war die Schwalbenpopulation in Österreich in den letzten Jahrzehnten rückläufig. Ohne gezielte Artenschutzmaßnahmen würde sich dieser Trend auch weiterhin abzeichnen. Daher wird bei PANNATURA viel Wert darauf gelegt, den Schwalben bessere Lebensbedingungen und Nistplätze sowie geeignetes Baumaterial zu bieten. Am Bio-Landgut Esterhazy am Seehof Donnerskirchen sorgt beispielsweise die eigens angelegte Schwalbenwerkstatt – eine durchgehend feuchte, mit Lehm gefüllte Grube – dafür, dass die Vögel auch im trockenen pannonischen Raum das ganze Jahr über passendes Nistmaterial finden. Zusätzlich wird bei der Sanierung der traditionellen Gebäude am Seehof das Nistverhalten der Schwalben berücksichtigt. Ebenfalls am Hof zu finden ist die Beetle Bank, ein Grünstreifen am Ackerrand, der Käfern und anderen Insekten Lebensraum bietet – somit finden die Schwalben jederzeit genug Nahrung. Ein weiterer positiver Aspekt für die Förderung von Lebensraum und Tierwelt ist die biologische Bewirtschaftung, die seit über 20 Jahren auf den agrarischen Flächen von PANNATURA durchgeführt wird.
Um noch mehr über die Lebensweise der Schwalben zu erfahren und sie künftig besser fördern zu können, wird ein Rauchschwalbenpärchen im diesjährigen Livestream „Wild im Bild“ in den Fokus gestellt. „Unser Livestream-Format ist ein wichtiger Bestandteil der von uns umgesetzten Artenschutzmaßnahmen. Er beweist seit mehreren Jahren die problemlose Vereinbarkeit von zeitgemäßer Bewirtschaftung und Naturschutzanliegen“, so DI Matthias Grün über das Projekt. Für den Stream wurde von Profis eine kleine Kamera vor Ort installiert, die über mehrere Wochen Live-Bildmaterial vom Brutplatz liefert. Die Kamera ist absolut autark und unauffällig, sodass die sensiblen Lebewesen keinesfalls davon gestört werden. Der Stream liefert nicht nur spannende Bilder der tierischen Stars, sondern gibt vor allem Aufschluss zu Lebensweise, Brutverhalten und Alltag der Tiere. So können die Arten noch besser kennen gelernt, beforscht und in weiterer Folge gefördert und geschützt werden.
Seit jeher stellt PANNATURA gemeinsam mit professionellen Partnern das Bestreben zur Erhaltung und Förderung der Artenvielfalt auf den rund 44.000 Hektar umfassenden Flächen im Burgenland unter Beweis. Der Betrieb erlangte 2017 für seine sichtbaren Bemühungen und seine nachhaltige Wirtschaftsweise die Zertifizierung mit dem Wildlife Estates Label der European Landowner Organisation (ELO) und wurde 2022 rezertifiziert.
In den nächsten Wochen kann man die Rauchschwalben auf pannatura.at/wildimbild rund um die Uhr beobachten und einzigartige Einblicke in ihr Brutverhalten erlangen. Dort ist außerdem eine ausführliche Rückschau zu den Streams der Vorjahre zu finden.
