Renovierung der Räume
Kapelle und Wandmalereien im Innenhof
Die barocke Burgkapelle erfuhr im Jahr 2000 eine Generalsanierung. Die im Laufe der Jahrhunderte übertünchten barocken Wandmalereien des Innenhofes wurden ab 1993 laufend einer Freilegung, Sicherung und behutsamen Restaurierung unterzogen. Der innerste Burghof präsentiert sich nun auch inhaltlich als Zentrum des Bollwerks, dessen ausgedehnte und großteils erhaltene Wandmalereien nördlich der Alpen kunst- und kulturhistorisch bemerkenswert sind. Die in eine Scheinarchitektur eingebetteten Herrscherportraits mit politisch-genealogischer Aussage, der Brückenschlag zu den Reihen der bedeutendsten antiken Herrscher und Helden sowie die Verbundenheit der Esterházy mit den Habsburger Kaisern, kulminiert im Reiterstandbild Paul I., das ebenfalls eine Sanierung erfahren hat.
Die Innenräume - Dekor und Farben des Barock
Nicht nur Mauersubstanz, Wandmalereien und Skulpturen an der Burgfassade wurden restauriert, auch die Innenräume mit ihren großen Kaminen und Öfen, Wandmalereien und prachtvollen barocken Türen erfuhren in den letzten Jahren eine umfassende Zuwendung. Sie erstrahlen nach sensiblem Einsatz modernster Sanierungs- und Restaurierungstechnik in ihrer barocken Farbigkeit. Diese nun wieder sichtbare und überraschende Opulenz zeigt im Zusammenspiel mit den ausgestellten Ahnenbildern des 17. Jahrhunderts ein stimmiges Gesamtkonzept barocker Farbgebung.
Auch die in den vergangenen Jahren aufwändig freigelegten, farbenprächtigen Malereien mit Rankenwerk und allegorischen Figuren in den einstigen Schlafräumen der Familie zu sehen geben einen Einblick in die barocke Raumgestaltung der Burgen des 17. Jahrhunderts. Ein Glanzlicht ist etwa die Darstellung eines kleinen Putto, der seifenblasend an die Vergänglichkeit gemahnt.
Mit großem finanziellem Aufwand wurden auch rund 20 barocke Türen restauriert und in ihre historische Farbigkeit zurückversetzt sowie den wunderbaren Gravuren der Türschlösser ihre Lebendigkeit zurückgegeben. Das noble Anthrazit der Türen hebt sich wirkungsvoll von den in den originalen Farben gehaltenen Wänden ab. Die im 17. und 18. Jahrhundert übliche Bezeichnung von Burg Forchtenstein als »Schloss« ist somit wieder erlebbar.
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