Das Archiv der Burg
Auf Burg Forchtenstein befindet sich ein Teil des Esterházy-Archivs. Die hier aufbewahrten Archivalien dokumentieren die wirtschaftlichen Angelegenheiten der Familie Esterházy. Das Archiv dürfte seinen Ursprung bereits vor der Ära Esterházy auf Burg Forchtenstein haben, denn ein Übernahmeinventar aus dem Jahr 1622 erwähnt einen bereits umfangreichen Archivbestand aus Urbaren, Waisenbüchern und Protokollen.
Die Archivierung von Aktenmaterial wurde von der Familie Esterházy konsequent betrieben, was zur Folge hatte, dass das rasch anwachsende Archiv immer mehr Raum erforderte. Im Zuge der Erweiterung des Südtraktes im frühen 17. Jahrhundert wurden anschließend an die Kapelle neue Archivräume errichtet und auch neben der Schatzkammer Paul I. wurde ein weiterer, besonderer Archivraum eingerichtet, in dem nun die wichtigsten Besitzurkunden und Familiendokumente aufbewahrt werden sollten.
Als 1921 die Esterházy-Güter in einen burgenländischen und einen ungarischen Teil getrennt wurden, wurde auch das Archiv geteilt. Familiär bezogene Schriften gelangten damals nach Budapest in das Ungarische Staatsarchiv. Das Wirtschaftsarchiv der Familie Esterházy verblieb auf Burg Forchtenstein. Insgesamt werden heute 25 Räume als Archiv genutzt. Die Archivalien ergeben aneinander gereiht eine Länge von etwa zehn Kilometern.
Im Jahr 2000 wurde gemeinsam mit dem Burgenländischen Landesarchiv begonnen, wichtige und besonders gefährdete Bestände zu verfilmen. Mittels Lesegerät können heute die bisher hergestellten Mikrofilme von Forschern eingesehen, Kopien ausgedruckt bzw. die Daten auf elektronische Datenträger überspielt und somit weiterverarbeitet werden. Diese Mikroverfilmung wird auch in den kommenden Jahren fortgesetzt werden. Natürlich werden Dokumente auch regelmäßig einer Restaurierung zugeführt, vor allem die ältesten Urbare der Herrschaften Forchtenstein und Eisenstadt.
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