Konzert zum Jahresbeginn
Sir András Schiff, Klavier und Dirigent
Cappella Andrea Barca
Von prunkvoller Freudenstimmung bis zu Nacht und Dunkelheit der Seele, von geistreichem Witz bis zu dramatischen Katastrophen: Alle Schattierungen des menschlichen Daseins lassen sich in diesen Werken der Wiener Klassik wiederfinden – vor allem dann, wenn sie Sir András Schiff am Klavier wie am Dirigentenpult zusammen mit seiner Cappella Andrea Barca auslotet. Wolfgang Amadeus Mozarts Klavierkonzert KV 503 verbirgt hinter einer strahlenden, überreichen C-Dur-Fassade auch unerhört empfindsame Töne und emotionale Schattierungen ab, die ihn geradezu als den ersten Romantiker erscheinen lassen. In seinem c-Moll-Konzert bricht er hingegen mit der Tradition, am Ende von Mollstücken die Sonne in Dur aufgehen zu lassen: „Die meisterhaften Variationen des Finales“, so sagt András Schiff, „erzählen eine griechische Tragödie, aber ohne Katharsis.“ Dazu noch eine der großartigsten Sinfonien Joseph Haydns, jene „mit dem Paukenwirbel“. Im langsamen Variationensatz treffen sich C-Dur und c-Moll auf eigene Weise und durchdringen einander: ein Wunderwerk an Erfindungsreichtum und Ökonomie der Verarbeitung.