21.04.2022
Eine Frage der Perspektive
Inmitten der eindrucksvollen Kulisse von Burg Forchtenstein fand am 21. April die Präsentation des sechsten Nachhaltigkeitsberichts von Esterhazy statt. Matthias Grün, Vorstand der Esterhazy Privatstiftungen, stellte gemeinsam mit Anna Lampret, Leiterin des Esterhazy Nachhaltigkeitsteams, die darin behandelten Schwerpunkte von 2019 bis 2021 unter dem Leitthema „Perspektivenwechsel“
vor. Durch die unterschiedlichen Blickwinkel seines Impulsreferats regte Franz Schellhorn von Agenda Austria im Anschluss zum kritischen Diskurs an. Besonders in den letzten beiden doch sehr außergewöhnlichen Jahren war es umso wichtiger, interne Strukturen und Abläufe flexibel und von neuen Sichtpunkten zu beleuchten.
Leitbetrieb mit überregionaler Wirkung
Bei Esterhazy stehen der Naturschutz sowie die Bewahrung gesellschaftlicher und kultureller Werte im Fokus. Diese Maxime durchdringt alle Tätigkeiten und bestimmt das Handeln der Mitarbeiter – mit erfolgreichem Ergebnis: 2021 erwirtschaftete Esterhazy in den Bereichen PANNATURA (Land- und Forstwirtschaft), Immobilien, Weingut Esterházy, Hospitality sowie Kultur, Tourismus & Veranstaltungen einen Gesamtumsatz von 57,5 Millionen Euro.
Ertragsstützen sind vor allem die Wirtschaftsbetriebe PANNATURA und Immobilien. Seit der Gründung der Stiftungen vor über 25 Jahren genießen diese eine dauerhafte Werterhaltung und deren Steigerung hohe Bedeutung. Allein 2021 flossen 8 Millionen Euro in die Erhaltung und den Ausbau der historischen Anlagen, wie das Schloss Esterházy in Eisenstadt. Dazu Matthias Grün: „Wandel und Veränderung prägen aktuell unsere Zeit. Dennoch blicke ich mit Stolz auf die letzten Jahre zurück. Offenheit für Neues, rasches Agieren und gerade auch die Flexibilität unserer Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sowie der Geschäftspartner waren die entscheidenden Faktoren um trotz herausfordernden Zeiten auf Erfolgskurs zu bleiben.“
Der Bereich Tourismus, Kultur und Veranstaltungen sorgt neben der Organisation vielfältiger Events auch dafür, dass geschichtsträchtige Gebäude, historische Sammlungen und multifunktionale Kulturstätten instandgehalten und Publikum sowie Forschung auf attraktive Weise zugänglich gemacht werden. Die Konzerte im Schloss Esterházy, die Oper im Steinbruch, Dauerausstellungen und Sonderschauen sowie zahlreiche weitere Formate wie classic.Esterhazy oder das HERBSTGOLD – Festival erfreuen sich großer Beliebtheit und locken jährlich tausende Besucher aus dem In- und Ausland ins Burgenland. 2019 sahen mehr als 91.000 Zuschauer „Die Zauberflöte“, 2021 wurde „Turandot“ zum Besten gegeben.
Viele internationale Preise sind seit Jahren die Bestätigung für die hohe Qualität der Weine und die naturnahe Bewirtschaftung des Weinguts Esterházy. Das breite Sortiment entspringt dem Weinbaugebiet Leithaberg, einem der vielschichtigsten Anbaugebiete der Welt. 2019 erfolgte zudem die Umstellung auf eine rein biologische Bewirtschaftung. Die Weingärten müssen weiters stets den klimatischen Bedingungen angepasst werden. Um eine optimale Besonnung zu ermöglichen, wurde zum Beispiel 2021 mit der Ried Pirichen der höchste Weingarten im nördlichen Burgenland bestockt.
PANNATURA wiederum steht für verantwortungsbewusste land- und forstwirtschaftliche Bewirtschaftung im Einklang mit der Natur. Bereits im Jahr 2002 wurden alle eigenbewirtschafteten Flächen auf biologische Landwirtschaft umgestellt. In das Bio-Landgut Esterhazy wird laufend investiert; 2020 wurde eine hochmoderne Fleischmanufaktur in Betrieb genommen, in der das Fleisch der Bio-Angusrinder und Wildbret aus der eigenen Jagd sowie von Jägern aus der Region weiterverarbeitet werden. 2021 entstand das „Granarium“, ein Veranstaltungsraum im sorgsam restaurierten Getreidedachboden, sowie die „Alte Schmiede“ als Informationszentrum am Seehof Donnerskirchen. Die aktuell 220 hochwertigen Produkte von PANNATURA werden bevorzugt direkt vermarktet oder gemeinsam mit Partnern auf möglichst kurzem Weg zu den Konsumenten gebracht. Im Forstbetrieb – einer der größten in Österreich – liegt der Fokus auf der nachhaltigen Nutzung der Wälder, ressourcenschonendem Transport und dem Erhalt der sensiblen Ökosysteme. Bewirtschaftung und Naturschutz gehen hier Hand in Hand. Biotopverbessernde Maßnahmen werden gemeinsam mit anderen Projekten umgesetzt und sichtbar gemacht, so zum Beispiel im aktuellen Livestream eines Seeadlerhorsts im Nordburgenland.
Der Immobilien-Bereich bei Esterhazy verfolgt stets der Anspruch, die elf See- und Freizeitanlagen für über 5.000 Mieter zeitgemäß zu verwalten und aufzuwerten sowie bei den historischen Großanlagen ein Fortbestehen für die Zukunft zu gewährleisten. Darüber hinaus wird an einer Modernisierung der traditionellen Seebäder wie Rust oder Breitenbrunn sowie der laufenden Aufwertung der Feriensiedlungen zum Beispiel am Neufelder, Neudörfler, Pöttschinger oder Trausdorfer See gearbeitet. Aber auch die Entwicklung gänzlich neuer Immobilienprojekte prägt aktuell das Tun und Handeln. So fiel 2020 der Startschuss für die Errichtung des 4-Sterne-Superior-Hotels „Galántha“ im Schlossquartier in Eisenstadt, dessen Fertigstellung für September 2022 geplant ist.
Bereits fertiggestellt und im Berichtszeitraum weiter ausgebaut wurde das Boutique-Hotel „Zum Oberjäger“ im Schloss Lackenbach. Mit dem Betrieb ist bei Esterhazy der neue Bereich Hospitality betraut, der auch das Hotel in Eisenstadt, sowie diverse gastronomische Modernisierungen, wie beispielsweise im Seebad Breitenbrunn, verantwortet.
Grundlagen des Nachhaltigkeitsberichts
Die Grundlage des vorliegenden Berichts bilden die „SDGs“ (Sustainable Development Goals). Diese 17 Nachhaltigkeitsziele wurden von den vereinten Nationen als politische Leitlinien für eine nachhaltige Entwicklung formuliert, um einen zukunftsfitten Reifeprozess auf wirtschaftlicher, gesellschaftlicher und umwelttechnischer Ebene zu fördern.
Im Rahmen des mehrjährigen und stetig fortlaufenden Nachhaltigkeitsprozesses wurden für die Erstellung des Berichtes unter Einbindung von internen und externen Stakeholdern (Mitarbeitern, Geschäftspartnern, NGOs etc.) die wesentlichen Themen und deren Relevanz für die SDGs erarbeitet. Diese wurden vertiefend erläutert und somit auch als Ziele für die weitere nachhaltige Entwicklung definiert. Die Dokumentationsweise dieses freiwillig – im Sinne eines transparenten Agierens – erstellten Berichts entspricht den Prinzipien der Global Reporting Initiative Standards (GRI) hinsichtlich einer weltweit wirkungsvollen Praxis der öffentlichen Berichtserstattung über ökonomische, ökologische und soziale Aspekte des betrieblichen Handelns. Aufgrund der vielfältigen Themen und Tätigkeiten bei Esterhazy wurden neben einem allgemeinen Überblick Bereiche und Schwerpunkte ergänzend erläutert.
Der Nachhaltigkeitsbericht 2019-2021 ist in der Gesamtfassung online auf pannatura.at abrufbar. Rückmeldungen an nachhaltigkeit@esterhazy.at sind im Interesse einer stetigen Weiterentwicklung ausdrücklich erwünscht.
Über die Esterhazy Privatstiftungen
Seit vier Jahrhunderten agiert Esterhazy als eine der wichtigen wirtschaftlichen Kräfte und als bedeutender Impulsgeber vor allem in der pannonischen Region. Die Esterhazy Privatstiftungen wurden beginnend mit 1995 begründet. Sie sind eigenständige und selbständig agierende juristische Personen. Wichtigstes verbindendes Element ist der Anspruch auf langfristige Werterhaltung und -erhöhung sowie ein qualitätsbewusstes Agieren auf allen Ebenen. Operativ erbringt die „Esterhazy Betriebe GmbH“ nach gesonderter Beauftragung Leistungen zur Umsetzung der Stiftungsagenden. Tätigkeitsbereiche sind „Pannatura“, „Immobilien“, „Tourismus, Kultur und Veranstaltungen“, „Hospitality“, sowie „Weingut Esterházy“, wobei diese dezentral geführt sind