06.06.2023
CARMEN im Steinbruch St. Margarethen – Probenbeginn in Hollywood-Kulisse
Mit dem Dirigenten Valerio Galli steht zudem ein international renommierter Fachmann am Pult des Piedra Festivalorchesters. Unter seiner Leitung wird das Ensemble aus internationalen Spitzensängern wie Joyce El-Khoury, Matthew White und Vittorio Prato Bizets Musik zum Leuchten bringen.
„Das Bühnenbild ist keine ‚Dekoration‘, sondern die Konstruktion einer ganz eigenen Realität“, so Bühnenbildner Alessandro Camera über seine Ansätze für das Bühnenbild von Carmen.
„Die gesamte Inszenierung muss dieselbe Geschichte erzählen“, erklärt Kostümdesignerin Carla Ricotti.
Damit vom 12. Juli bis 20. August 2023 im Steinbruch St. Margarethen Carmen in Anlehnung an die Hollywood-Filmstudios der 1950er-Jahre gezeigt werden kann, hat das Wiener Unternehmen Winter Artservice 1.600 Stunden Planung investiert. Sieben Kilometer Staffeln und Theaterlatten und über 500.000 Schrauben wurden verbaut. Grundlage der Aufbauten sind die von Alessandro Camera angefertigten Entwürfe. „Bei einer 7.000 m² großen Freilichtbühne ist es nicht nur wichtig, ein schönes Gesamtbild zu erzeugen, sondern auch die richtige Atmosphäre für das Publikum zu schaffen“, so der Open Air erfahrene Bühnenmagier, der u. a. schon für die Arena di Verona spektakuläre Welten geschaffen hat. Um den Überraschungseffekt auf einer Bühne ohne Vorhang zu ermöglichen, setzt Camera mehrere riesige Drehwände ein, sodass nicht das ganze Bühnenbild immer auf einmal zu sehen ist.
In dieser Carmen Traumfabrik agieren die Sänger und Statisten in Kostümen von Carla Ricotti. Neben der historisch ikonografischen Recherche bei den Entwürfen für Carmen sind ihr die Charakterstudien der Protagonisten ebenso wichtig. Bei der Kleidung für Carmen betont Ricotti die Wichtigkeit, die Figur „in all ihren Facetten zu zeigen: Sie ist natürlich einerseits sehr verführerisch und feminin, doch ist auch ihre Willensstärke nicht zu unterschätzen. Sie ist genauso Arbeiterin und Kämpferin, daher hat es mir viel Freude bereitet, mit femininen und maskulinen Nuancen zu spielen.“
Die damit zum Ausdruck gebrachte Willensstärke neben der weiblichen Verführung der Titelfigur ist ein Aspekt, der für Arnaud Bernard essenziell bei diesem Werk ist, „denn Ende des 19. Jahrhunderts war das emanzipatorische Verhalten einer freien Frau ein Skandal.“
Auch Intendant Daniel Serafin freut sich sehr auf den Probenbeginn und man darf mit Spannung dem Debüt von Starsopranistin Joyce El-Khoury als Carmen entgegenblicken, die erst kürzlich für die Partie gewonnen werden konnte. Die weltweit engagierte libanesisch-kanadische Sängerin reiht sich in die lange Liste berühmter Sopranistinnen ein, die sich den Herausforderungen von Bizets Rolle stellen, die zumeist von Mezzosopranen interpretiert wird.
Tickets für Carmen im Steinbruch St. Margarethen können im Ticketbüro pan.event unter T +43 2682 65 0 65 oder per E-Mail: tickets@panevent.at gebucht werden. Alle Informationen unter www.operimsteinbruch.at.
Kurzbiografien Carla Ricotti, Alessandro Camera, Bernard Arnaud und Joyce El-Khoury folgen unten sowie die Terminübersicht, das Leading Team und detaillierte Ticketinformationen.
ARNAUD BERNARD
Der französische Regisseur Arnaud Bernard gilt als jüngster Regisseur in der Geschichte der berühmten Arena von Verona: Er inszenierte 2005 La Bohème (Wiederaufnahmen 2009 und 2011) und 2017 Nabucco (Wiederaufnahmen 2018 und 2022). Letztere wurde live auf ARTE übertragen und in vielen Kinos weltweit ausgestrahlt. Bizets Carmen hat Arnaud Bernard bereits in Helsinki, Lausanne, Tokio und St. Petersburg in Szene gesetzt.
CARLA RICOTTI
Carla Ricotti studierte Bühnenbild an der Accademia di Belle Arte di Brera (Mailand), wo sie derzeit Objektgestaltung unterrichtet. Seit den 1990er-Jahren hat Carla Ricotti mit verschiedenen Bühnen- und Kostümbildnern zusammengearbeitet, darunter Luisa Spinatelli, James Ivory, Jean Paul Gaultier, William Orlandi, John McFarlane und Luciana Arrighi. Seit 2001 arbeitet sie intensiv mit dem Regisseur Arnaud Bernard zusammen, für den sie Kostüme für Meyerbeers Les Huguénots (Valle d´Itria Festival), Verdis Luisa Miller (Enschede, Nationale Reisopera), Massenets Le roi de Lahore (Venedig, Teatro La Fenice) und Verdis La traviata für die Prager Staatsoper entworfen hat.
ALESSANDRO CAMERA
Bereits während seines Studiums an der Akademie der Schönen Künste in Brera (Mailand) begann Alessandro Camera mit der Gestaltung von Bühnenbildern für Opern. Im Rahmen der Zusammenarbeit mit Luciano Damiani schuf er Entwürfe für antike Dramen, experimentelle Projekte, Theater und Kino. 1997 begann seine intensive Zusammenarbeit mit dem Bühnen- und Kostümbildner William Orlandi. Gemeinsam arbeiteten sie an Massenets Don Quichotte und Prokofjews Die Liebe zu den drei Orangen (Regie jeweils Gilbert Deflo) an der Opéra Bastille, Paris. Er hat für zahlreiche Opern weltweit Bühnenbilder gestaltet, u. a. Monteverdis Orfeo und Tschaikowskis Pique Dame (Gran Teatre del Liceu, Barcelona), Cavalleria rusticana und La Gioconda (Oper Zürich), Semiramide (Rossini Opera Festival, Pesaro), Nabucco, I Pagliacci und Cavalleria rusticana (Arena di Verona), Carmen (Litauische Nationaloper), Salome (Bologna), Rigoletto (Lausanne) und Falstaff (Neapel). Er erhielt den Vittorio Gassman Award (2007) und den italienischen Theaterpreis „Le Maschere“ (2012).
JOYCE EL-KHOURY
In Beirut geboren, zog sie mit ihrer Familie im Alter von sechs Jahren nach Kanada und lebte in Ottawa, Ontario. nach ihrem Gesangsstudium kam sie bald ins Nachwuchsprogramm der New Yorker Metropolitan Opera, wo sie als eine ihrer ersten Partien eine von Carmens Freundinnen, Frasquita, interpretierte. Mittlerweile ist Joyce El- Khoury regelmäßiger Gast an den großen internationalen Opernhäusern und Festivals wie dem Teatro Real Madrid, der Opera Australia Sydney, Glyndebourne, dem Royal Opera House Covent Garden in London, der Washington National Opera sowie der Bayerischen Staatsoper in München. Zu ihren zentralen Partien zählen u. a. Mimì (La Bohème), Violetta (La traviata), Tatjana (Eugen Onegin) und Liù (Turandot). Soeben konnte sie als Amelia in Verdis Un ballo in maschera unter der Leitung des legendären Riccardo Muti der langen Reihe ihrer sensationellen Erfolge eine weitere Krone hinzufügen.
LEADING TEAM
MUSIKALISCHE LEITUNG: Valerio Galli
INSZENIERUNG: Arnaud Bernard
BÜHNENBILD: Alessandro Camera
KOSTÜME: Carla Ricotti
STUNTS: Ran Arthur Braun
CHORLEITUNG: Walter Zeh
TON: Volker Werner
CARMEN: Joyce El-Khoury / Lilly Jørstad / Francesca di Sauro
DON JOSÉ: Migran Agadzhanyan / Matthew White / Brian Michael Moore
MICAELA: Yulia Suleimanova / Ana Garotic / Vanessa Vasquez
ESCAMILLO: Vittorio Prato / Sergey Kaydalov
FRASQUITA: Leah Manning / Aleksandra Szmyd
MERCÉDÈS: Nina Tarandek / Sofia Vinnik
LE DANCAÏRE: Oleh Lebedyev / Matthias Störmer
LE REMENDADO: Angelo Pollak / Timothy Oliver
ZUNIGA: Mikołaj Bońkowski / Ilja Kazakov
MORALÈS: Ivan Zinoviev
Philharmonia Chor Wien (Einstudierung: Walter Zeh)
Stunts und Statisterie der Oper im Steinbruch
Piedra Festivalorchester
TERMINE & INFORMATIONEN
Premiere: 12. Juli 2023
Weitere Termine:
13., 14., 15., 20., 21., 22., 23., 27., 28., 29. und 30. Juli 2023
3., 4., 5., 6., 10., 11., 12., 13., 17., 18., 19. und 20. August 2023
Beginn Juli: 20.30 Uhr, Einlass ab 18.30 Uhr
Beginn August: 20.00 Uhr, Einlass ab 18.00 Uhr
Dauer: ca. 2, 45 Std.
Preise: € 49 bis € 168
TICKETBESTELLUNGEN
Ticketbüro pan.event
T: +43 2682 65065
E: tickets@panevent.at
www.operimsteinbruch.at