Schloss Esterházy

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Dienstag - Freitag ausschließlich im Rahmen einer Winterführung
Samstag - Sonntag und feiertags 10.00 bis 17.00 Uhr geöffnet

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Burg Forchtenstein

Öffnungszeiten

Montag, Mittwoch-Sonntag sowie feiertags 10.00-16.00 Uhr im Rahmen der Winterburgführung.
Führungszeiten werktags 11.00 und 13.00 Uhr, Sa/So/Feiertag zusätzlich 15.00 Uhr.

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Schloss Lackenbach

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Donnerstag bis Sonntag sowie feiertags von 10.00 – 16.00 Uhr geöffnet

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Steinbruch St.Margarethen

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Gruppenbuchungen auf Anfrage möglich

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I. Akt: Die Tanzkarriere

Melinda Esterházy Kinderfoto

Melinda Ottrubay wurde am 24. Mai 1920 in Budapest geboren. Sie war ein lebhaftes Kind und hatte stets ihren eigenen Willen. Melinda fing im Alter von acht Jahren mit dem Tanzen an und wurde bereits im Alter von 13 Jahren, im Jahr 1931, in die Klasse von Rezső Brada in die Oper aufgenommen. Von den Tanzlehrern erhielt sie den liebevollen Spitznamen „Kleiner Liebling“.

„Die 10- bis 12-jährige Melinda Ottrubay ist ein wahres Tanzwunder, da sie einen Harlekin-Tanz und einen Pas de deux mit dermaßen großartigen Fähigkeiten und Ideen, mit so viel Können und Raffinement tanzte, sodass danach das Publikum in dem zum Bersten vollen Haus minutenlang tobte.“

Melinda mit 5 Jahren, 1925

Melindas Vater stellte jedoch eine einzige Bedingung: Sie musste parallel zu ihrer Tanzausbildung an der Oper das Gymnasium besuchen und mit einer Reifeprüfung abschließen. Aufgrund ihrer Popularität in jungen Jahren kam es auch vor, dass sogar Tageszeitungen über erfolgreich absolvierte Prüfungen berichteten. Ihr Tagesablauf war sehr streng geplant, Melinda absolvierte täglich sechs bis sieben Stunden intensiven Tanzunterricht und ausgiebiges Rollenstudium.

„Ich war müde, aber auch jung und spürte die Müdigkeit nicht. Ich hatte wahnsinnig viel Energie.“

Mit Disziplin und Fleiß kam auch der Erfolg. Mit 13 Jahren tanzte sie in „Die Puppenfee“ die Rolle des sprechenden Puppenbabys.

Melinda Esterházy
Melinda beim Tanz

Am 1. Juli 1934 unterzeichnete die 14-Jährige Melinda ihren ersten Dienstvertrag mit dem Königlich-Ungarischen Opernhaus, wodurch sie ihr eigenes Fixgehalt erhielt. 1935 bekam sie ein Stipendium von 800 Pengő und reiste für mehrere Monate nach Paris, um bei der russischen Ballerina Lubov Egorowa Privatunterricht zu nehmen. Dies sollte ihre nächsten Karriereschritte entscheidend prägen.

Im November 1935 debütierte Melinda mit 15 Jahren als Solotänzerin in der Rolle der „Sylvia“ in Leo Delibes gleichnamigem Ballett. Neben „Sylvia“ galt auch „Columbia“ ebenso als ihre Lieblingsrolle.

Melinda (Mitte) in ihrer Rolle als "Sylvia", 1935 © Operahaz
"Columbina", 1938 © Staatsoper

Der internationale Erfolg ließ demnach auch nicht lange auf sich warten. Ihrem ersten Gastauftritt in Wien folgten Engagements in München und in Bayreuth. Im Mai 1938 tanzte Melinda auf dem berühmten italienischen Festival „Maggio Musicale Fiorentino“.

Kurz danach tanzte sie auf Einladung des Attachés Ferenc Marosy in der ungarischen Botschaft vor einer noblen internationalen Gesellschaft – darunter die ehemalige spanische Königin Eugenia Viktoria und ihre Tochter, Infantin Maria Cristina, sowie die Gattin des britischen Premierministers Chamberlain.

In weiterer Folge trat Melinda sogar im englischen Fernsehen „BBC“ auf. Dies war das erste Mal, dass ein englischer Fernsehsender ungarische Tanzkunst zeigte. Schließlich wurde sie im Jahr 1943 zur Primaballerina ernannt – ein Titel, der davor zum letzten Mal 1920 verliehen worden war.

"Delibab" © OSZMI

Melinda erarbeitete sich ihre Rollen stets mit außergewöhnlichem Engagement. So animierte sie zum Beispiel, während den Proben zu „Romeo und Julia“, ihren Tanzpartner, György Tatár, zu Museumsbesuchen und der gemeinsamen Rezeption themenspezifischer Literatur.

Inzwischen brachte sie auch ihre Gedanken über das Tanzen zu Papier. 1939 erschien ihr einziges Buch „Rhythmus und Tanz“. Im Jahr 1943 hielt sie in der Budapester Musikakademie einen Vortrag mit dem Titel „Gespräch über den Tanz“. Während des Vortrages unterstützten sie ihre Ballett-Kolleginnen mit Tanzeinlagen.

„Tanz war für mich Lebenselixier.“

"Büßende Magdalena"
Deckblatt des Buches "Rythmus und Tanz"