Interesting Collection from the Universe
Als „Kunst“ bezeichnet man heute üblicherweise Werke, die von Künstlern und Künstlerinnen gefertigt werden. Zur Renaissance und Barockzeit war dies noch anders. Damals galten vor allem seltene Dinge aus der Natur, wie z.B. Korallen und Straußeneier, oder aufwändig gefertigte technische Geräte wie Uhren und Automaten als „Kunst“. Ebenso wurden Waffen oder Kleider aus entfernten Ländern bewundert und konnten damit Eingang finden in eine „Kunstkammer“. Malereien oder Skulpturen hingegen fanden sich darin selten.
Die Installationen, die der Künstler József Csató für die Nischen der Feststiege gefertigt hat, sind insofern eine Kapriole: Seine Arrangements beziehen sich direkt auf die Objekte und Präsentationsweisen der berühmten Esterhazy-Kunstkammer auf Burg Forchtenstein, aber alles an ihnen ist Malerei und Skulptur. Was so aussieht wie kostbare Mineralien und geschliffene Steine, wie türkische Standarten und Harpunen der Inuit, ist eine Einbildung.
Für József Csató künden seine Dinge nicht mehr von fernen Welten und Wundern, sondern sind Ausdruck von eigenen Gefühlszuständen, Erinnerungen und Emotionen. Er nennt sie „Selbstmineralien“. Der gemeinsame Titel der Installationen, „Interesting Collection from the Universe“, ist insofern nicht so universalistisch wie er klingt: das Universum jedes Einzelnen ist sein Innenleben.
Feststiege, Schloss Esterházy
Freier Zutritt zu den Schlossöffnungszeiten