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27.04.2021

Glück Auf! Basaltwerk Pauliberg plant bis 2022 Investitionen von rund 17 Mio. Euro

Die moderne Gewinnungsstätte am jüngsten erloschenen Vulkan Österreichs ist damit ebenso gesichert wie wichtige Arbeitsplätze in der Region.

Eingebettet in den Naturpark Landseer Berge im mittleren Burgenland liegt der Pauliberg auf Flächen der Esterhazy Betriebe. Das gleichnamige Basaltwerk, dessen Gestein auf ein Alter von 11 Millionen Jahre datiert wird, wurde am 1. November 1948 für die Erzeugung von Schotter- und Splittmaterial gegründet. Ursprünglich war das Gewinnungsgebiet am Pauliberg verpachtet, seit Jänner 2009 wird es in Eigenbewirtschaftung geführt.

Nach Übernahme wurde zunächst ein umfangreiches Umweltverträglichkeits-Verfahren (UVP) für die Basaltgewinnung der nächsten Jahrzehnte initiiert und 2016 erfolgreich abgeschlossen. Darauf Aufbauend konnten dann Konzepte zur Modernisierung und nachhaltigen Absicherung des Standorts erarbeitet werden. Matthias Grün, Geschäftsführer Esterhazy Betriebe erklärt: „Aktuell sind im Basaltwerk rund 20 Mitarbeiter beschäftigt, die etwa 450.000 Tonnen Gesteinsmaterial pro Jahr absetzen. Seit der Übernahme wurden bereits rund 5 Millionen Euro in Anlagenerneuerung, Steuerungs- und Überwachungstechnik sowie in die Standort-, Qualitäts- und Arbeitsplatzsicherung investiert, nunmehr steht ein weiterer Investitionsschub in Höhe von rund 17 Millionen Euro an.“

Modernisierung und positive Umwelteffekte

Die Investitionen in Höhe von rund 17 Mio. Euro, die bis Ende 2022 umgesetzt werden sollen, sichern nicht nur die Gesteinsgewinnung, sondern sollen sich in spürbarer Reduktion von Emissionen niederschlagen sowie in Richtung völliger Energieautarkie führen. „Zentrales Herzstück der Investition ist die Verlegung der Vorbrechanlage, die örtlich näher zum eigentlichen Abbaubereich neu errichtet wird. Der Transportaufwand mit Schwerlast-Lkws wird sich dadurch erheblich verringern, zumal hinkünftig stärker auf Förderbandlösungen gesetzt wird. Der Maschinenpark wird zudem durch wesentlich schadstoff- und verbrauchsärmere Fahrzeuge erneuert. Das Ziel des erarbeiteten Maßnahmenkatalogs zur Emissionsreduktion sowie Erlangung der vollständigen Energieautarkie ist es, den produktionsbedingt hohen Gesamtenergieverbrauch am Pauliberg stark zu reduzieren und ausschließlich erneuerbare Energie einzusetzen. Photovoltaik-Anlagen werden dabei eine große Rolle spielen“, erläutert Matthias Grün die Maßnahmen.

Bergbau im Burgenland: Tradition mit Zukunft

Der Bergbau war bereits vor über 200 Jahren im östlichsten Bundesland ein bedeutender Industriezweig, das Basaltwerk Pauliberg knüpft an diese Bergbautradition nahtlos an. Ob für den Straßenbau, die Bau- und Landwirtschaft oder private Interessen wie der Gartenbau: Eine regionale Verfügbarkeit des Multitalents Basalt ist im Burgendland jedenfalls mit dem Pauliberg weiterhin gegeben.

„Die Millioneninvestitionen in das Basaltwerk am Pauliberg sind für den Bezirk Oberpullendorf von enormer Bedeutung. Denn damit werden zahlreiche Arbeitsplätze im Betrieb und damit auch im Bezirk nachhaltig abgesichert, was gerade in Zeiten der Corona-Krise alles andere als selbstverständlich ist“, betont Infrastrukturlandesrat Heinrich Dorner. Das Basaltwerk Pauliberg sei als lokaler Rohstofflieferant zur Herstellung von Asphalt, Beton oder Streugut, aber auch hochwertiger Wasserbausteine / Dekorsteine etc. seit Jahrzehnten fest im Mittelburgenland verankert. „Von den jetzigen Investitionen profitiert daher vor allem auch die regionale Bauwirtschaft, weil mit dem Basaltwerk am Pauliberg ein wichtiger Verbündeter – auch für unsere Baudirektion – in der Region bleibt und dadurch auch die Transportwege kurzgehalten können. Mein Dank geht an die Esterhazy Betriebe und die Basaltwerk Pauliberg Gmbh, die hier einen weiteren Meilenstein für die Region setzen“, so der Landesrat.

Umgeben von vielfältigen Mischwäldern stellt der Pauliberg mit einer Seehöhe von 761 m daher nicht nur eine weithin sichtbare besondere Erhebung, sondern aufgrund der geologischen Verhältnisse auch eine wichtige, über das Mittelburgenland hinausgehende strategische Position in der mineralischen Rohstoffversorgung dar. Mit dem Betrieb des Basaltwerks am Pauliberg ist Esterhazy damit ein starker und verlässlicher Partner der Bauwirtschaft. „Eine starke Industrie, wettbewerbsfähige Rahmenbedingungen sowie Zuversicht und Optimismus sind die Grundpfeiler, mit denen wir die Corona-Krise bewältigen und ein erfolgreiches Comeback der Wirtschaft schaffen können. Mit einer Investition von 17 Millionen Euro in die Modernisierung und nachhaltige Absicherung des Standorts beweist das Basaltwerk Pauliberg und die Esterhazy Betriebe, dass die Industrie der Anker für Stabilität und Beschäftigung ist. Bei den großen Herausforderungen unsere Zeit – Bewältigung der Corona-Krise sowie die grüne und digitale Transformation – ist die Industrie mit ihrer Innovationskraft und Umsetzungskompetenz wichtiger Teil der Lösung und Partner beim Klimaschutz. Allerdings steht und fällt jede Investition und Innovation mit den politischen Rahmenbedingungen. Schnellere Genehmigungsverfahren, kürzere Verfahrensdauern und qualifiziertes Personal sind dabei unerlässlich. Bei beiden Themen stehen wir vor großen Herausforderungen“, so Dr. Ingrid Puschautz-Meidl, Geschäftsführerin Industriellenvereinigung Burgenland.

Bedeutung von mineralischen Rohstoffen in Österreich

Österreich ist in der glücklichen Lage den Bedarf an mineralischen Rohstoffen selbst decken zu können. Durch die gute standörtliche Verteilung der österreichischen Gewinnungsstätten ist es zudem möglich, mineralische Rohstoffe durchschnittlich nicht weiter als 25 km bis zum Endverbraucher zu transportieren. Rund 100 Millionen Tonnen Baurohstoffe wie Sand, Kies, Naturstein, Mergel für Zement zur Betonerzeugung, Lehm und Ton für Mauer- und Dachziegel, Quarzsand und Feldspat für Glas sowie Industrieminerale wie Kaolin, Kreide, Kalk und Gips werden in Österreich abgebaut. Mineralische Rohstoffe sind aber auch in Hightech-Geräten wie Smartphones oder Fernsehern zu finden und werden zur Herstellung von Papier, Farben und Lacken benötigt und sind sogar in Medikamenten sowie Futter- und Lebensmitteln enthalten.

Steinbrüche sind Hotspot für Biodiversität

In Steinbrüchen und Schottergruben finden unzählige Tier- und Pflanzenarten einen wertvollen neuen Lebensraum. Schroffe Abbauwände und karge Flächen in Sand- und Kiesgruben schaffen Rückzugsorte und Brutplätze für selten gewordene Arten, die in der heutigen, oft strukturarmen Kulturlandschaft kaum mehr zu finden sind. Selbst in Österreich vom Aussterben bedrohte und stark gefährdete Arten können in den Esterhazy´schen Gewinnungsgebieten nachgewiesen werden. So besiedelt der farbenfrohe Bienenfresser fast ausschließlich Schotter- und Sandgruben, er findet in den durch Bewirtschaftung entstandenen Steilwänden den idealen Brutplatz. Als Felsenbrüter ist der Uhu sogar auf die Strukturen im Steinbruch angewiesen. Doch nicht nur Tiere finden in Rohstoffgewinnungsgebieten Lebensraum, auch gefährdete Pflanzenarten, wie das Rosmarin-Weidenröschen oder den Weiden-Lattich, können sich wieder ansiedeln. Der Rohbodenpionier Mäuseschwanz-Federschwingel findet im Basaltwerk Pauliberg den perfekten Lebensraum. Zahlreiche Erhebungen bestätigen, dass in Steinbrüchen eine unglaubliche Artenvielfalt besteht – sie sind wahre Hotspots der Biodiversität – und zeigen, dass auch in der Rohstoffgewinnung Wirtschaft und Natur im Einklang bestehen können. „Bergbau mag zu allererst den Eindruck eines Vergehens an der Natur erwecken. Bei näherer Betrachtung erkennt man, dass sich umsichtige Bewirtschaftung und Natur- und Artenschutz keinesfalls ausschließen, sondern sogar erheblich unterstützen können. Die geologischen Facetten an unterschiedlichsten Lebensraumtypen bieten Platz für viele, auch vom Aussterben bedrohte, Tier- und Pflanzenarten“, so Matthias Grün.

Factbox Basaltwerk Pauliberg

  • Gründung am 1. November 1948 für die Erzeugung von Schotter- und Splittmaterial
  • 2009 erwarb Esterhazy die Geschäftsanteile gänzlich, vorher Verpachtung
  • Investitionssumme 2021 und 2022: 17 Mio. EUR
  • 20 Mitarbeiter
  • etwa 450.000 Tonnen Gesteinsmaterial werden pro Jahr abgesetzt
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