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24.03.2021

Gedenkmesse zum 120. Geburtstag von Fürst Paul Esterházy

Vor 120 Jahren erblickte Fürst Paul V. Esterházy in Eisenstadt das Licht der Welt. Im Verlauf der nächsten Wochen soll ein Gedenkgottesdient zu Ehren des letzten Esterházy-Majoratsherrn stattfinden.

Dr. Paul Esterházy wurde am 23. März 1901 als Sohn von Nikolaus IV. und Margit Esterházy, geb. Gräfin Cziráky et Dénesfalva, im Eisenstädter Schloss geboren. Er wuchs in Budapest auf, ging dort zur Schule und studierte anschließend an der Universität Budapest Jura und Staatswissenschaften.

Nachdem bereits seine Mutter verstorben war, als er noch ein Kind war, verlor er im Alter von 19 Jahren auch seinen Vater. In den politisch bewegten Jahren der Nachkriegszeit trat er 1920 das Majorat an. Durch die Angliederung des Burgenlandes an Österreich im Jahr 1921 lagen seine Besitzungen von diesem Zeitpunkt an in zwei Staaten: Zwei Drittel des Grundbesitzes in Ungarn, ein Drittel im neu entstandenen Burgenland.

Unterstützer des jungen Burgenlandes

Obwohl er die meiste Zeit in Budapest weilte, unterstützte er das junge Bundesland auf vielfältige Weise: Er stellte Gebäude zu Nutzung als Amtsräume zur Verfügung und ließ, nachdem Eisenstadt 1925 Landeshauptstadt geworden war, Baumaterialien für den Bau des Landhauses liefern. Als Verwalter des Familienerbes setzte er den Kurs seines Vaters fort, der auf den Erhalt des kulturellen Erbes einerseits, aber auch auf Modernisierung vor allem in der Land- und Forstwirtschaft ausgerichtet war. Politisch trat Dr. Paul Esterházy hingegen weder in Ungarn noch in Österreich in Erscheinung. Nach dem Einmarsch deutscher Truppen in Österreich 1938 blieb er weiterhin in Ungarn, wo er im Hintergrund jüdischen Kindern und Familien Nahrungslieferungen zukommen ließ und Menschen zur Flucht verhalf, wodurch er zur Rettung viele Leben beitrug.

Schwere Nachkriegsjahre

1946 schloss Dr. Paul Esterházy mit Melinda Ottrubay den Bund der Ehe. Die gefeierte Primaballerina Assoluta an der Budapester Oper gab dafür ihre Karriere auf, doch sollte das Glück des Paares nur von kurzer Dauer sein. In Ungarn wurde Dr. Esterházy vollständig enteignet und die österreichischen Besitzungen standen zu jener Zeit bereits unter sowjetischer Zwangsverwaltung. Im Dezember 1948 wurde er schließlich in seiner Wohnung verhaftet und unter fadenscheinigen Gründen zu 15 Jahren schweren Kerkers verurteilt. Im Zuge der ungarischen Revolution im Oktober 1956 amnestiert, gelang ihm, gemeinsam mit seiner Frau, die von Mitarbeitern der Domäne in Eisenstadt organisierte Flucht nach Österreich und weiter in die Schweiz.

Verwaltung der Güter aus der Schweiz

Von der sicheren Schweiz aus führte er fortan die Geschäfte seiner Besitzungen im Burgenland. Als einer der ersten Schritte erfolgte die Neuorganisation sowie die Aufnahme von Verhandlungen mit der Apostolischen Administratur zur Ablöse des kirchlichen Patronatsstellungen. Zugleich setzte er zahlreiche Maßnahmen zur Stabilisierung der Finanzen wie auch zum Ausbau der Land- und Forstwirtschaft und schuf die Basis für einen soliden Betrieb. Am 25. Mai 1989 verstarb Dr. Paul Esterházy in Zürich. Als Erbin hatte er seine Frau Melinda eingesetzt, die die historischen, kulturellen und landwirtschaftlichen Güter 1994 im Sinne ihres Gatten in drei Privatstiftungen einbrachte und damit den Grundstein für die moderne Entwicklung des Unternehmens legte.

In Gedenken an Dr. Paul Esterházy ist in einigen Wochen ein Gedenkgottesdienst in Eisenstadt geplant.

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